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Es war wieder einmal fantastisch in Groß-Umstadt

Aktualisiert: 8. Juli 2019

Nach den kalten und nassen Tagen zuvor, traf sich vom 30. Mai bis zum 2. Juni 2019 die Karatefamilie um Shihan Hideo Ochi bei strahlendem Sonnenschein im hessischen Groß-Umstadt zum 32.ten Kata Special. Was 1988 in Detmold begann wurde hier bereits zum 11. Mal aufgezogen. Das hier alle auf ihre Kosten kommen würden, war jedem klar, da der Gasshuku e.V. mit dem dortigen Ausrichter Christian Gradl einen erfahrenen Mann am Start hatte. Das Team um Christian war eingespielt und so waren die Rahmenbedingungen vorzüglichst gegeben. Auch die Lokalität mit beiden Hallen nebeneinander, der direkt anschließenden Essens- und Getränkeversorgung, den flachen Radwegen gab den ca. 1000 aktiven Besuchern die Möglichkeit nicht nur bestens zu trainieren, sondern sich auch immer wieder zu treffen. Und die Schönheit Groß-Umstadt bezaubert auch die mitgereisten Familienangehörigen, die selber vielleicht nicht trainieren wollten oder konnten. Dies sind neben dem exzellenten Training eines der wichtigen Ziel von Meister Ochi, dem es immer darum ging das Karate nicht nur in der Halle stattfindet. So nahm er sich auch Zeit neben seinen stark fordernden Einheiten viel mit den Besuchern aus nah und fern zusammenzusitzen und Freundschaften zu pflegen.

Die Teilnehmer am diesjährigen Kata Special kamen wieder aus allen Teilen Europas. Die anwesenden Nationen waren Schweden, Italien, Irland, Spanien, Österreich, Schweiz, Norwegen, Frankreich und England. So waren ja auch neben unseren deutschen Lehrgangsleitern Lehrer aus Frankreich und Japan am Start.

Die Trainerequipe bestand wie immer aus den deutschen Instruktoren Thomas Schulze, der auch die Nationalmannschaft trainiert, dem DJKB Stützpunkttrainer Julian Chees, dem DJKB Instruktor Toribio Osterkamp und unserem Chiefinstruktor und Chef des DJKB Hideo Ochi. Der Jugendkader wurde nebenbei noch vom Bundesjugendtrainer Markus Rues auf die anstehenden Wettkämpfe eingestellt. Alle wussten die Teilnehmer auf ihre eigene Art zu begeistern.

Internationales Flair vermittelte der französische Karatemeister Jean Pierre Fischer, der eigentlich schon fester Bestandteil der DJKB Familie ist. Nur der japanische Gasttrainer ist immer wieder die große Überraschung. Dieses Jahr war es wieder Shihan Seizo Izumiya aus dem Honbu dojo in Tokyo. Der Meister und Träger des 7. Dans ist schon mehrfach Gasttrainer in Deutschland gewesen und den "alten Hasen" kein unbekannter. Der JKA Instructor wurde am 12. Oktober 1961 in Sapporo, Hokkaido, der nördlichen der vier japanischen Hauptinseln, geboren. Mit 13 Jahren fing er mit dem Karatetraining an. Diese setzte sich fort bis zu seinem Studium in Tokyo an die Komazawa-Universität. Es folgte die harte Schule der „Instructor-Class“. Wettkampfmäßig erreichte er 1997 wie unser Chef Ochi-Sensei weit vor ihm den Titel des Grand Champion. Izumiya-Sensei greift bei seiner Erklärung der Kata auf die Wurzeln aus Okinawa zurück. Er besucht immer wieder Dojos anderer Stilrichtungen und das fließt ebenfalls in sein Training mit ein. Sein persönlicher Übersetzer, der Tauberbischofsheimer Schlatt, wusste in unschlagbare weise die Lehren des Meisters zu übersetzen und ermöglichte erst so den Aktiven das Training in vollen Zügen auszuschöpfen und zu genießen.

Alle Trainier des Lehrgangs setzten bei ihren Unterrichtstunden ihr eigenen Akzente ohne die Botschaft der Kata zu vernachlässigen. So waren die sieben Einheiten jeweils mit einer andern Kata belegt und selbst die Unterstufen durften sich in ungeahnten Karatehöhen bewegen, auch wenn sie manchmal etwas überfordert wirkten. Die alten Hasen der Schwarzgurtklassen konnten neu Aspekte in bekannten Formen erlernen und so war der Kata Special wieder nicht nur ein Treffen von Freunden, sondern ein Studium in der hohen Kunst des Karate Do.

Besonders angenehm wurde auch empfunden, dass die Schwarzgurte, die sich in wieder in anderen als ihren eigenen Klassen einfanden, sich diesmal wirklich im Hintergrund hielten und die unteren Gürtelstufen ihr Training selber verwalten ließen. So war auch der Jung-Karateka gefragt die korrekten Kommandos beim Abgrüßen zu geben und ihr Aufwärmtraining selbst zu gestalten.


Bericht: Christian Thiele


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