Bild und Text: Odenwälder Bote / Dorothee Dorschel
Julian Chees wieder zu Gast bei Lehrgang in Groß-Umstadt
(dor) Karate-Weltmeister Julian Chees (6. Dan) besuchte wieder Groß-Umstadt für einen Lehrgang in der Heinrich-Klein-Halle. Während des ganzen Tages trainierten Anfänger und weniger Geübte bis hin zu den höheren Graduierungen und Schwarzgurten. Aus ganz Hessen und den angrenzenden Bundesländern waren Teilnehmer angereist. Chees kam auf Einladung des Karate-Dojos Groß-Umstadt, dessen Cheftrainer Christian Gradl, ebenfalls 6. Dan, den Weltmeister vor zahlreichen Teilnehmern begrüßte. Dojo-Ehrenmitglied Diethard Kerkau und Norbert Knöll vom Magistrat der Stadt Groß-Umstadt hießen den Weltmeister ebenfalls willkommen.
Wo Julian Chees auch immer in Hallen und Sportstätten Lehrgänge leitet und den Menschen Karate näherbringt, steht dezent ein Sparschwein in der Nähe. Seit rund 20 Jahren wirbt er unaufdringlich für seine Sache und sammelt Spenden für die Kinderhilfe Philippinen, die er 2004 mit einigen seiner Karateschüler gegründet hat. „Ohne die Hilfe des deutschen Karatevolks hätte ich nie so viel erreicht“, sagt er und beschreibt sein Engagement für kranke Kinder, von denen mittlerweile viele zu jungen Leute herangewachsen seien. Gerade während der Pandemie seien viele sehr krank gewesen, hätten nichts zu essen gehabt, wären ohne die Hilfe aus Deutschland vielleicht verloren gewesen.
Unschuldig in Not geratene Kinder und deren Eltern in den Philippinen sollen durch die Kinderhilfe unterstützt und gefördert werden. Das gespendete Geld wird unter anderem für die Nahrungsversorgung, Ausstattung mit Medikamenten und Kleidung oder die Kostenübernahme für Arztbesuche und Operationen verwendet. Dabei komme jeder gespendete Euro direkt bei den Betroffenen an, wie Chees versichert.
Über die Erstversorgung hinaus soll eine Hilfe zur Selbsthilfe finanziert werden, mit eingeschlossen ist die Finanzierung von Projekten, die zur Sicherung des Lebensunterhaltes einer oder mehrerer Familien beitragen. Besonders unterstützt und gefördert werden sollen auch geistig oder körperlich behinderte Kinder, deren Eltern nicht in der Lage sind, den Kindern entsprechende Förderung und Ausbildung zukommen zu lassen. Familien chronisch kranker Kinder erhalten Medikamente und ärztliche Leistungen aus Spendengeldern.
Seit 1985 lebt Julian Chees in Deutschland. Seither reist er regelmäßig mindestens einmal jährlich auf die Philippinen, um besonders Kindern vor Ort zu helfen. Mit sechs Jahren hat der heute 64-Jährige angefangen, Karate zu üben. An die 20mal sei er bestimmt schon in Groß-Umstadt gewesen. „Ohne die Einladung von Sensei Christian, dem ich dafür ganz herzlich danke, kann ich aber auch nicht mein Wissen und meine Liebe Erwachsenen und auch Kindern zum Training weitergeben.“
An allererster Stelle stehe das Interesse. „Wenn wir von Leistung sprechen, ist das Talent“, sagt Chees. Und Talent sei vergänglich. „Aber das Interesse bleibt.“ Direkt danach folge die Achtsamkeit. Gedanken und Körper zusammen sollten gepflegt und geachtet werden, durch die Ernährung zum Beispiel.
Nicht gern hört Julian Chees das Wort Disziplin. „Das vermeide ich.“ So etwas komme später automatisch, meint der Weltmeister. „Aber die Achtsamkeit ist der Beginn von allem, egal ob Schule oder Arbeit zum Beispiel.“
Der nächste Lehrgang, zu welchem das Karate Dojo Groß-Umstadt einlädt, findet am 8. Februar 2025 statt. Dann wird ein weiblicher Gast zu Besuch sein, Vizeweltmeisterin Melissa Rathmann.
Bildunterschriften:
Herzlich begrüßten den Karate-Weltmeister Julian Chees (zweiter von rechts) für das Karate-Dojo Groß-Umstadt Ehrenmitglied Diethard Kerkau, Cheftrainer Christian Gradl und für die Stadt Magistratsmitglied Norbert Knöll (von links).
Beim Lehrgang mit Julian Chees in der Heinrich-Klein-Halle nahmen Karateka aus ganz Hessen und den angrenzenden Bundesländern teil.
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