Bild und Text: Odenwälder Bote
und 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit 600 Starts plus Mannschaften aus
mehr als 40 Dojos nahmen an den Mitteldeutschen Karatemeisterschaften in der
Heinrich-Klein-Halle am Sonntag teil. Sportler von Nürnberg bis Hannover hatten den
Weg nach Groß-Umstadt genommen, um hier in verschiedenen Disziplinen zu
kämpfen und ihr Können zu zeigen. Von neun Jahren bis zum Erwachsenenalter (18
plus).
Als Ausrichter dieses großen Wettkampfes, der bislang stärksten Mitteldeutschen
Meisterschaft mit 300 Meldungen, hatte das Karate-Dojo Groß-Umstadt sechs
Monate Vorbereitungszeit benötigt. Zudem zeichnete es sich vor allem durch eine
nahezu perfekte Organisation des gesamten Tages aus. Bestens verpflegt wurden
alle Sportler, Trainer, Funktionäre und Zuschauer während des ganzen Tages. Diese
Mitteldeutsche Meisterschaft war die dritte nach 2020 und 2023. Für jeden
Teilnehmer gab es Medaillen und Urkunden, auf die jeweils Erstplatzierten wartete
ein Pokal. Diese übergab am Ende Bürgermeister René Kirch, der es sich auch nicht
hatte nehmen lassen, die Meisterschaften zu eröffnen und alle Gäste hier
willkommen zu heißen. „Wir sind Weinstadt, haben unser eigenes Bier und die
eigene Schokolade. Aber wir sind auch Sportstadt und wissen genau, was wir dem
Karatesporte hier zu verdanken haben.“ Einmal mehr ein sehr beeindruckendes Bild
sei der Einlauf aller Karatesportlerinnen und -sportler gewesen.
Das Treiben in der Sporthalle rund um die vier großen Kampf-Matten vor sehr gut
besetzten Zuschauerrängen, das Aufwärmen in der Stadthalle, in den
Räumlichkeiten davor, ringsum und dem Foyer, wo eine einladende Cafeteria
aufgebaut war, das alles zu koordinieren und stets den Überblick zu behalten, war
eine Meisterleistung des Umstädter Teams. Gäste und Sportler gleichermaßen
lobten den Ablauf und die gelungene Organisation.
25 Kampfrichter aus allen Regionen beurteilten und bewerteten die gezeigten
Leistungen. Gekämpft wurde in Kata (dem Kampf gegen einen oder mehrere
imaginäre Gegner) und im Kumite (dem freien Kampf), sowohl im Einzel als auch in
Mannschaften. Im Freikampf trat zum ersten Mal hier Lea Heß aus Groß-Umstadt an.
Die 15-jährige ist beim Karate, seit sie sechs Jahre alt war. In Kata Mannschaft trat
sie dann zusammen mit ihren Team-Kameradinnen Elke Wachsmann und Sydney
Holley an. Mit einer herausragenden Leistung sollten sie später den ersten Platz
belegen. „Total gut“ gefällt es Lea hier, „echt sehr gut organisiert“, schön, die
unterschiedlichen Leute zu sehen und die unterschiedlichen Kampfstile. „Weil hier
auch echt wirklich gute Leute dabei sind, auch teilweise vom Bundeskader.“
Aufregend findet Nastia Müller (13) das alles hier. „Aber es macht auch Spaß.“
Sieben Jahre schon übt sie Karate, aber dies ist ihr erster Wettkampf hier. „Kumite
erfolgreicher als Kata.“ Aus Nürnberg ist wieder Lidijk Iljkic (15) angereist, wie im
vergangenen Jahr. „Man sammelt hier wirklich viel Erfahrung, man lernt neue
Menschen kennen und wird nur unterstützt. Doch, ich bin mit dem Karate
mitgewachsen und liebe es so sehr.“ Aus Helmstedt kommt der 17jährige Dominik,
der seit zwei Jahren beim Karate ist. Er hatte schon Wettkämpfe in Magdeburg und
Hannover, dies ist sein dritter. „Es gefällt mir. Nette Menschen hier. Und die
Kampfrichter sind sehr hilfreich und erklären alles.“ Karate sei sehr gesund und gut
fürs Selbstvertrauen, meint er und trainiert drei- bis viermal die Woche.
„Sehr faire Kämpfe, sehr gute Kämpfe“, lautete schließlich das Resümee von DJKB-
Kampfrichterreferent Jürgen Breitinger aus Tamm. „Und, was mir immer wichtig ist,
sehr wenig oder keine Verletzungen.“ Man habe die Kampfrichter rechtzeitig
geschult, besonders bei der Gruppe der 12- bis 16-Jährigen, rechtzeitig die Punkte
zu geben. „Das ist Fairplay.“ Die Jugendlichen schon zusammen zu holen, bevor sie
aufeinander losgehen und klare Ansagen zu machen. „Sobald wir etwas zulassen
würden, ein Treffer am Kopf etwa, wäre das ein Zurückfallen in die Steinzeit.“
Fairness, Respekt und Disziplin stellen die Grundwerte beim Karate dar, betont auch
Cheftrainer Christian Gradl. „Das Dojo Groß-Umstadt hat erfolgreich abgeschlossen“,
zeigte er sich mit den sportlichen Leistungen sehr zufrieden. Zehn eigene Karateka,
auch dies eine Rekordbeteiligung, hatten mitgemacht. Und das mit beachtlichen
Ergebnissen für das Karate Dojo Groß-Umstadt: 1. Platz und Mitteldeutscher Meister
2024 Kata Mannschaft mit Elke Wachsmann, Lea Heß und Sydney Holley. 2. Platz
und Mitteldeutsche Vizemeister 2024 Kata Einzel, Damla Bakirkan. 2. Platz
und Mitteldeutsche Vizemeisterin 2024 Kumite Mannschaft, Elke Wachsmann. 3.
Platz und Bronzemedaille 2024 Kumite Einzel, Lea Heß.
„Mit insgesamt einmal Gold, zweimal Silber und einmal Bronze, also vier Medaillen,
war das Karate Dojo Groß-Umstadt bei diesem „Heimspiel“ sehr erfolgreich“, freute
sich Cheftrainer Gradl.
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